Jeder der das Glück hat durch berufliche Weiterbildungen gefördert zu werden hat wohl schon mal was vom Zeit-Management gehört. 

Wer dann noch in Unternehmen arbeitet, die ihre Mitarbeiter tatsächlich zu solchen Seminaren schicken wird schon festgestellt haben, dass bei der täglichen Arbeit trotzdem immer alles irgendwie dringend ist…. *hmm*

 Letztens durfte ich in diesem Zusammenhang Zeuge werden wie der Wahnsinn wieder einmal sich selbst fortpflanzende Methode erlangt hat. 

Eine der ganz traditionellen Methoden der Priorisierung von Aufgaben im Rahmen eines Zeitmanagements ist das so genannte Eisenhower-Prinzip. Das sieht vor dass man seine Aufgaben aufteilt in vier Quadranten die bestimmt werden durch die Achsen „Wichtigkeit“ und „Dringlichkeit“. 

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A-Aufgaben sind somit wichtige und dringende Aufgaben die sofort selbst zu erledigen sind.

B-Aufgaben sind wichtige aber nicht ganz so dringende Aufgaben die terminiert und dann selber erledigt werden

C-Aufgaben sind weniger wichtige aber dringende Aufgaben die man nach Möglichkeit delegieren sollte und

D-Aufgaben sind weder wichtig noch dringend und werden daher nicht bearbeitet. 

Die Wichtigkeit richtet sich zum einem nach dem Unternehmenszweck – und zum anderem nach der eigenen Jobbeschreibung. Dient eine Aufgabe weder dem einem noch dem anderen (und hoffentlich weißt du was beides ist denn sonst wird es Zeit dir eine Arbeit zu suchen an der dir wirklich etwas liegt 😉 ) dann ist sie nicht wichtig. 

Bei einer internen Präsentation wurde mir aber vor kurzem der gute alte Eisenhower unversehens mit einer neuen x-Achse präsentiert. Etwas verwirrt sah ich da anstatt dem Parameter „Dringlichkeit“ auf einmal „Aufwand“.

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Bei genauerer Überlegung deckte sich das auch mit meinem Arbeitsalltag, denn solange ich meine Aufgaben nicht selbst definiere sondern sie von außen an mich herangetragen werden sind diese Aufgaben immer dringend, eilig und wichtig und überhaupt schon vorgestern zu erledigen. „Prio 1“ ist im unternehmerischen Umfeld wohl eines der inflationärsten Ausdrücke und so macht es einen perversen Sinn, wenn man den Zeitfaktor bei der Verwendung eines Hilfsmittels zur besseren Zeiteinteilung (!?!) ab jetzt außer acht lässt und sich eher überlegt welcher Aufwand mit den Tätigkeiten verbunden ist. Demnach sind also  

A-Aufgaben wichtige und unaufwendige Aufgaben die sofort selbst zu erledigen sind.

B-Aufgaben sind wichtige aber aufwendige Aufgaben die terminiert und dann selber erledigt werden

C-Aufgaben sind weniger wichtige aber unaufwendige Aufgaben die man nach Möglichkeit delegieren sollte und

D-Aufgaben sind unwichtig und aufwendig und werden daher nicht bearbeitet. 

Diese kleine Verschiebung in Sachen Arbeitsorganisation ist dabei interessanterweise im Rahmen der Besprechung keinem außer mir aufgefallen. Liegt vielleicht daran, dass ich meine erste Zeitmanagementschulung vor diesem Paradigmenwechsel hatte. Schön dass es bei all diesen Veränderungen weiterhin eine Konstante gibt (die scheinbar immer mehr an Bedeutung gewinnt): 

In 20 % der zur Verfügung stehenden Zeit können 80 % der Aufgaben erledigt werden. Die restlichen 20 % der Aufgaben benötigen 80 % der zur Verfügung stehenden Zeit.  

Somit ist das Streben nach Perfektion (also echter Meisterschaft) kein Bestandteil unseres Arbeitslebens mehr (dafür bleibt ja schließlich keine Zeit), sondern (nur noch) ein spirituelles Unterfangen.

Ein Gedanke zu “Die Eisenhower-Methode in dringenden Zeiten

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